Geschichte

„In seinen Geberden zeigt er Lebhaftigkeit“

Die Sicht auf die Kommunikation Gehörloser in der Wiener Presse 1800–1840

Der vorliegende Beitrag[1]Der vorliegende Beitrag basiert auf meiner gleichnamigen Hausarbeit im Zuge des Seminars „Sprachwissenschaftliche Grundlagen von Gebärdensprachen“ im Wintersemester 2020/2021 an der Universität Wien (Leitung: Dr. Verena Krausneker).versucht mittels einer Auswertung zeitgenössischer Zeitungstexte, die Sicht der Wiener Öffentlichkeit auf Gebärdensprache und die Kommunikation von und mit Gehörlosen zwischen 1800 und 1840 nachzuzeichnen. Ersichtlich wird [Weiterlesen]

ISSN (Online) 2751-157X
Für angemeldete Mitglieder:
Heft als PDF herunterladen

Planen und Beobachten

Die Landesgehörlosenschule Bielefeld in der Moderne

Die in den 1950er-Jahren erbaute und 1961 offiziell eingeweihte Landesgehörlosenschule Bielefeld galt als modernste Gehörlosenschule Westdeutschlands. Heinrich Siepmann beschrieb die Schule in der Deutschen Gehörlosenzeitung kurz nach ihrer Eröffnung als „ein[en] Bau, der allen modernen Erfordernissen entspricht“ (Siepmann 1961). Ausgehend von seiner Beobachtung steht die Beziehung zwischen der Gehörlosenschule als räumlichem Ensemble und der damaligen [Weiterlesen]

Ausland

Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) für angehende Lehrende und Pädagog*innen im Bereich Gebärdensprachpädagogik

Die Entwicklung eines Lehrdesigns für die Sprachkurse des alternativen Pflichtmoduls „Gebärdensprachpädagogik“ im Lehramtsstudium „Spezialisierung Inklusive Pädagogik“ an der Universität Wien

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Gestaltung von ÖGS-Kursen im Rahmen der Ausbildung zukünftiger Lehrer*innen. Konkret wird dabei auf die Entwicklung eines Lehrdesigns für Gebärdensprachkurse im Lehramtsstudium „Spezialisierung Inklusive Pädagogik“ an der Universität Wien eingegangen, welches von einer Expert*innengruppe entwickelt wurde. Unter anderem basierend auf dem aktuellen wissenschaftlichen Diskurs um Deafhood-Pädagogik werden in diesem Beitrag [Weiterlesen]

Avatare, die Gebärdensprache darstellen: Ein Best-Practice Leitfaden

Avatare, die gebärdensprachliche Texte darstellen, können zu mehr Barrierefreiheit für taube Gebärdensprachbenutzer*innen beitragen. Der Einsatz von animierten Videos an Stelle professioneller, menschlicher Dolmetscher*innen/Übersetzer*innen wird allerdings aus verschiedenen Perspektiven (WFD, WASLI, EUD, ÖGLB, ÖGSDV, verbAl) sehr kritisch gesehen. In einem empiriegetriebenen Projekt an der Universität Wien wurde im Jahr 2021 nun ein Best Practice Leitfaden für [Weiterlesen]

Politik

Stellungnahme 06/2021

Mehr kommunikative Barrierefreiheit durch Gebärdensprache wagen! Kommentar des Deutschen Gehörlosen-Bundes zum Koalitionsvertrag

Dieser Beitrag wurde uns mit freundlicher Genehmigung vom Deutschen Gehörlosen-Bund e.V. für einen Nachdruck zur Verfügung gestellt. Berlin, 02.12.2021 Am 24.11.2021 haben die drei Parteien der Ampel-Koalition, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP, den 177-seitigen Koalitionsvertrag[1]Koalitionsvertrag unter https://www.spd.de/fileadmin/Dokumente/Koalitionsvertrag/Koalitionsvertrag_2021-2025.pdf [Stand: 25.11.2021] unter dem Titel „Mehr Fortschritt wagen – Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit“ als Arbeitsgrundlage [Weiterlesen]

Lebensdinge

Hörbehinderung und Biomedizin

Ein ethisch fundierter Überblick über eine problematische Beziehung

Die biomedizinische Entwicklung vollzieht sich in größeren Schritten, die häufig als „Dekaden“ gekennzeichnet und damit namensgebend für bestimmte Zeitabschnitte werden. Für die jeweils neuen Schritte gibt es, so zeigt sich im Blick auf die vergangenen Jahrzehnte, bestimmte Anwendungsfelder, die exemplarisch mit potenziellen Diagnose- oder Therapiemöglichkeiten verbunden werden. In der pränatalen Diagnostik ist es bspw. regelmäßig [Weiterlesen]

Deaf Studies / Disability Studies

Über Paradigmen und ihre Rolle in der Sozialen Beratung von tauben Menschen

Unter paradigmatischen Überlagerungen wird das gleichzeitige Bestehen unterschiedlicher Perspektiven auf gesellschaftliche Phänomene verstanden. Dieser Beitrag verfolgt das Ziel, jene paradigmatischen Überlagerungen, wie sie in der Diskursarena rund um das Taubsein ausgemacht werden können, im Kontext der Sozialen Beratung aufzudecken und zu entwirren. Dafür werden zunächst die Soziale Beratung als Arbeitsbereich mit vielfältigen Herausforderungen vorgestellt und [Weiterlesen]

Erziehung & Bildung

Die deutsche Kultusministerkonferenz bekennt sich zum Unterrichtsfach Deutsche Gebärdensprache

Die Implementierung des Unterrichtsfachs Deutsche Gebärdensprache in das deutsche Schulsystem ist lange überfällig. 2016 haben wir in dieser Fachzeitschrift berichtet, dass die Kultusministerkonferenz (KMK) den Antrag des Landes Berlin abgelehnt hat, die Deutsche Gebärdensprache (DGS) als eine von zwei geforderten „Fremdsprachen“[1]Im deutschen Bildungssystem werden häufig alle Sprachen neben Deutsch als „Fremdsprachen“ bezeichnet. Da diese Bezeichnung [Weiterlesen]

Gebärdensprachvideos als Hilfe beim Bearbeiten mathematischer Textaufgaben bei gehörlosen Schüler:innen

Eine schulische Intervention mit Tablet-Computern

Der Beitrag stellt die Ergebnisse einer Interventionsstudie vor, die an einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Hören in einer 6./7. Klasse mit zehn gehörlosen, gebärdensprachorientierten Schüler:innen im Alter von 13 bis 15 Jahren durchgeführt wurde. Ziel der Untersuchung war es zu ergründen, ob und wie genau Gebärdensprachvideos, dargeboten auf Tablet-Computern, die den Lernenden zur Verfügung gestellt [Weiterlesen]

Bimodal-bilinguale Lernumgebungen: der Satz des Pythagoras in Österreichischer Gebärdensprache

Die hier vorgestellte Masterarbeit befasst sich mit dem bimodal-bilingualen Unterricht im Fach Mathematik in Österreichischer Gebärdensprache (ÖGS) und in deutscher Lautsprache an Schulen in Österreich. In der Studie liegt der Fokus auf der Entwicklung und Erprobung von Lernumgebungen und Unterrichtsmaterialien zum Thema „Der Satz des Pythagoras“. Dabei wird der Frage nachgegangen, welches Material für die [Weiterlesen]

Linguistik

Geschlechtergerechte Sprache und Genus in der Deutschen Gebärdensprache

Teil I: Eine theoretische Bestandsaufnahme

Dieser Artikel basiert auf meiner Masterarbeit „Geschlechtersensible Formulierungen in der Deutschen Gebärdensprache. Eine Bestandsaufnahme“, die ich 2020 an der Universität Hamburg verfasst habe. Ich bedanke mich herzlich bei meinen beiden Betreuerinnen Prof. Dr. Annika Herrmann und Mag.a Dr. phil. Verena Krausneker für die hervorragende Betreuung. Weiters danke ich allen, die zum Entstehen dieser Arbeit beigetragen [Weiterlesen]

Die Auflösung lokal mehrdeutiger Argumentstrukturen in der Österreichischen Gebärdensprache (ÖGS)

Einfluss von Übergangsbewegungen und nicht manuellen Markierungen

Unser Dank geht an die österreichische Gebärdensprachgemeinschaft, allen StudienteilnehmerInnen sowie allen tauben InformantInnen. Besonderer Dank gilt Reinhard Grobbauer für die Mithilfe bei der Erstellung des Stimulusmaterials. Vorangehende Studien zur Österreichischen Gebärdensprache (ÖGS) zeigten, dass das menschliche Sprachverarbeitungssystem dazu tendiert, ein Argument (ein/e Handlungsteilnehmer/in), das am Satzanfang auftritt und nicht eindeutig als Subjekt (S) oder Objekt [Weiterlesen]

Dolmetschen

Autorisierte Translator*innen und un_übersetzte Subjekte

Rekrutierungsformen des Gebärdensprachdolmetschens in der Geschichte

Wiederverwendung mit freundlicher Genehmigung durch die Autorin und den transcript Verlag. Die Erstveröffentlichung ist erschienen in: Nadja Grbic; Susanne Korbel; Judith Laister; Rafael Y. Schögler; Olaf Terpitz & Michaela Wolf (Hg.): Übersetztes und Unübersetztes. Bielefeld: transcript Verlag 2020, 55–82; https://doi.org/10.14361/9783839452493-004. Alle Rechte vorbehalten. Der Beitrag wirft einen Blick in die Geschichte des Gebärdensprachdolmetschens in Österreich [Weiterlesen]

Schauplätze

SPACE 1880 von Rita Mazza und Anne Zander: Leerer Raum

Ein Gedankendialog von Wille Felix Zante & Sophia Barthelmes

Die linksbündigen Passagen stammen von Wille Felix Zante; die rechtsbündigen Passagen von Sophia Barthelmes. SPACE 1880. Sophiensäle, 26.–28. November 2021. Mit dem größten Trauma der Gehörlosengeschichte will man sich auseinandersetzen, Formen des Ausdrucks dazu finden, Räume erforschen abseits des männlich dominierten Visual Vernacular. Die Ankündigung weckt Interesse, die beiden Performerinnen Rita Mazza und Anne Zander [Weiterlesen]

„‚Ich bin ganz (mein) Ohr ?!‘ – Der tägliche Spagat zwischen Anpassung und Identitätsfindung in einer ‚hörenden‘ Welt bei Kindern und Jugendlichen mit einer Hörbehinderung“

Bericht von der Wintertagung des BSGS e.V. 2021

Der Bundesverband der Studierenden der Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik (BSGS) e.V. ist ein von Studierenden gegründeter Verein. Seit 1997 richtet er zweimal im Jahr Tagungen zu fachrelevanten Themen aus, die im Studium mitunter nicht behandelt werden. Die jährliche Wintertagung fand dieses Mal vom 19. bis 20. November 2021 aufgrund der pandemischen Lage zum wiederholten Mal online [Weiterlesen]

Workshop zur österreichischen Gebärdensprachforschung auf der Österreichischen Linguistiktagung 2021: Ein Rückblick aus drei Perspektiven

Die Autor*innen sind in der Reihenfolge der von ihnen verfassten Abschnitte im Text aufgelistet. Für die jeweiligen Abschnitte werden die Autorinnen in alphabetischer Reihenfolge genannt. Wenn nicht anders ausgewiesen, wurde der Abschnitt von den Organisatorinnen des Workshops verfasst. Der im Rahmen der Österreichischen Linguistiktagung (ÖLT) stattfindende verbal-Workshop „Gebärdensprachforschung“ hat eine lange Tradition. Seit seiner Premiere [Weiterlesen]

Workshop: DeafDidaktik – ein Bericht

Vermittlung des DeafDidaktik-Konzeptes anhand von Unterrichtsbeispielen

Am 06. November 2021 fand von 10.00 bis 18.00 Uhr der Workshop DeafDidaktik – Vermittlung des DeafDidaktik-Konzeptes anhand von Unterrichtsbeispielen, organisiert von dem DeafDidaktik-Team des Aachener Kompetenzzentrums für Gebärdensprache und Gestik (SignGes), statt. Aufgrund der Pandemie wurde die Veranstaltung online abgehalten und stieß offensichtlich auf großes Interesse, denn mehr als 140 Personen hatten sich dazu [Weiterlesen]

Rezensionen

Von der Wichtigkeit sprach- und kultursensibler Therapiesettings und Angebote für taube und hörbehinderte Menschen

[Rezension zu: Nora Martinkat & Sophie Terhorst (Hg.): „Psychotherapie in Gebärdensprache“. Ansätze und Interventionen Von der Wichtigkeit sprach- und kultursensibler Therapiesettings und Angebote für taube und hörbehinderte Menschen]

Nora Martinkat und Sophie Terhorst (Hg.): Psychotherapie in Gebärdensprache. Ansätze und Interventionen. Gießen: Psychosozial-Verlag 2021 (Therapie & Beratung) • 391 Seiten • 44,90 EURO • ISBN 978-3-8379-2896-9. Mit Beiträgen von: Laura Avemarie, Stefanie Breiteneder, Nele Büchler, Johannes Fellinger, Sabine Fries, Anne Gelhardt, Ulrike Gotthardt, Klaudia Grote, Manfred Hintermair, Thomas Kaul, Annemarie Kolnsberg, Nora Martinkat, Franka [Weiterlesen]