Vorweg
(Sprach-)Politik & Minderheiten­kultur

Offener Brief zur „Großen Dolmetscher-Umfrage“

Forderung nach ethischer und fachlicher Aufarbeitung des Forschungsprojektes “Die Große Dolmetscher-Umfrage 2022” der Forschungsstelle Leichte Sprache, Universität Hildesheim, unter Einbezug Tauber Forscher*innen.

DAS ZEICHEN versteht sich als Plattform, welche Meinungsbilder, Positionen, Stellungnahmen sowie unterschiedliche Perspektiven sammelt und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich macht. Ziel ist dabei, die Förderung qualitativ hochwertiger, partizipativer und ethischer Forschung sowie eine Diskussion darüber anzustoßen. Dieser Brief wurde von den oben genannten Autor*innen in Zusammenarbeit mit weiteren anonym bleibenden Tauben Expert*innen, Tauben Aktivist*innen, Dolmetscher*innen [Weiterlesen]

Lebensdinge

Deaf Refugees

Ein Projektbericht

Olga Pollex und Roman Poryadin berichten stellvertretend für das Netzwerk Deaf Refugees (https://www.deafrefugees.de/) über die Situation tauber Geflüchteter aus der Ukraine, die Struktur von Deaf Refugees und ihre bisherigen Erfahrungen in der Arbeit mit den ukrainischen Geflüchteten. Aufgrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022 flüchteten zahlreiche Ukrainer*innen, unter ihnen auch taube Personen, [Weiterlesen]

„SEX, baff!“ – Sexualaufklärung in Österreichischer Gebärdensprache

Um gehörlosen jungen Menschen barrierefreie Sexualaufklärung zu bieten, entwickelte equalizent Wien eine Webseite, die mit über 200 Videos in Österreichischer Gebärdensprache eine große Bandbreite an Themen abdeckt. Im Projekt „SEX, baff!“ arbeiteten gehörlose und hörende Expert_innen zusammen. Auch inhaltlich wurde Wert auf Diversity gelegt. Die 2021 gelaunchte Webseite www.sexbaff.at besticht durch ihre unverkrampfte Sprache ohne [Weiterlesen]

Deaf Studies / Disability Studies

Perspektiven auf das Cochlea-Implantat: Rückblick auf ein transdisziplinäres studentisches Seminar

Im Rahmen des studentischen Seminars „Perspektiven auf das Cochlea-Implantat: (De-)Skriptionen eines epistemischen Dings“ an der Humboldt-Universität zu Berlin im Wintersemester 2020/21 setzte sich eine Gruppe Studierender unterschiedlicher Fachrichtungen kritisch mit diversen, über ihre eigene Disziplin hinausgehende Sichtweisen auf das Cochlea-Implantat auseinander. Aus diesem Austausch entstand unter anderem die teils bilinguale Webseite „Perspektiven auf das CI“ [Weiterlesen]

Räume von Gehörlosen und Hörenden

(Begegnungs-)Räume in der Verstrickung von Körper und Kulturalität – Teil 1

Dieser Artikel fasst die wesentlichen Erkenntnisse der Studie „Gehörlose und Hörende. Raummodellierung im Kontext von Behinderung und Interkulturalität“(Pilling 2022) zusammen.[1]Entwickelt im Rahmen des Fachbereichs Kulturelle Bildung / Pädagogische Hochschule Ludwigsburg. Mein Dank gilt meinen Mentoren Prof. Dr. Thomas Wilke und Dr. Jan-René Schluchter. Inhaltlich konzentriert sich diese Studie auf das Bestreben, geteilte und gemeinsame Erfahrungs- [Weiterlesen]

Erziehung & Bildung

Sprachliche Entwicklung und sprachliche Bildung neu zugewanderter gehörloser und schwerhöriger Schüler*innen

Forschungs- und Lehrprojekte an der Universität zu Köln

Der Beitrag skizziert die komplexe (sprachliche) Lernausgangslage neu zugewanderter gehörloser und schwerhöriger Schüler*innen, die bei Zuzug nach Deutschland von nicht vorhandener Erstsprache bis hin zu viersprachigen Erwerbskontexten mit Deutsch, Deutscher Gebärdensprache und Laut- und Gebärdensprachen des Herkunftslandes reicht (Cannon et al. 2016; Becker & Juche 2018; Begon, erscheint). Zudem werden bestehende Desiderate in Forschung (Cannon [Weiterlesen]

Respekt

In der letzten Ausgabe (DZ 119) erschien ein Essay von Prof. em. Dr. Manfred Hintermair mit dem Titel „Wie viel Identität vertragen Politik und Bildung für Menschen mit Hörschädigung?“. Hintermair greift darin eine in der Öffentlichkeit geführte Debatte über Identitätspolitik auf, reflektiert sie in ihrer Bedeutung für den Hörbehindertenbereich und äußert sich besorgt über manche [Weiterlesen]

Lehren & Lernen

BeQuiS: Dienstleister*innen für taube Menschen in Sachsen erhalten Angebot einer berufsbegleitenden Qualifizierung in DGS

Ein Bericht über das erste Projektjahr

Im Projekt BeQuiS wird ein weiterbildender, berufsbegleitender Masterstudiengang „Angewandte DGS“ im Blended-Learning-Format konzipiert und in die Praxis eingeführt. Zielgruppe für den Studiengang sind Dienstleister*innen für taube Menschen, die erweiterte Kompetenzen bezüglich Sprache und Kultur tauber Menschen für ihre Arbeitsaufgaben benötigen. Die erste Kohorte des Studiengangs besteht ausschließlich aus Fachberater*innen der Integrationsfachdienste (IFD) in Sachsen und [Weiterlesen]

Linguistik

Schriftsprache und Mundbild in der Russischen Gebärdensprache

Dieser Beitrag[1]An dieser Stelle möchte ich mich bei allen RSL-SignerInnen bedanken, die an dem Korpusprojekt teilgenommen haben. Für das Gewähren des Zugriffs auf das ganze RSL-Korpus und die entsprechenden ELAN-Dateien bedanke ich mich ganz herzlich bei Svetlana Burkova (Novosibirsk, Russische Föderation). Ich danke Roman Poryadin für seine großartige Unterstützung dieses Projekts und ihm, sowie Kristina [Weiterlesen]

Dolmetschen

Studierende in Studiengängen für Gebärdensprachdolmetschen an Forschung heranführen: Vom Schock zur Leidenschaft?

Der Artikel ist ursprünglich unter dem Titel: „Introducing Research to Sign Language Interpreter Students: From Horror to Passion?“ erschienen in: Danielle I.J. Hunt & Emily Shaw (Hg.): The second international symposium on signed language and interpretation and translation research: Selected papers. Washington, DC: Gallaudet University Press 2020, 3–19 (Studies in Interpretation; 18). Übersetzung und Abdruck [Weiterlesen]

Gebärdensprachdolmetschen – wo stehen wir? 

Ein Modul im internationalen Masterstudiengang EUMASLI (European Master in Sign Language Interpreting; www.eumasli.eu) veranlasste uns dazu, bezogen auf Deutschland grundsätzlich über die gegenwärtige Situation in unserem Beruf nachzudenken. Wir sind beide viele Jahre als Gebärdensprachdolmetscherinnen (GSD) tätig und developing the profession, die Entwicklung unseres Berufsstandes also, um die es in dem Modul ging, ist uns [Weiterlesen]

Tagungsberichte

TISLR14 in Osaka und überall

Ein Bericht zur größten gebärdensprachlinguistischen Konferenz erstmals in hybrider Form

Vom 26. September bis 01. Oktober 2022 fand die 14. Konferenz „Theoretical Issues in Sign Language Research“ (TISLR) im MINPAKU – dem Nationalen Museum für Ethnologie in Osaka, Japan –, aber auch weltweit zu Hause oder am Arbeitsplatz statt. Die hybride Form war für diese Konferenzreihe eine Premiere. Neben verschiedensten Vorträgen zu viel beforschten Gebärdensprachen, [Weiterlesen]

„Taube Menschen mit Sprachdeprivationserfahrungen“

Konferenz des Berufsfachverbandes Mental Health & Deafness e.V. am 01./02. September 2022, Humboldt-Universität zu Berlin

„Endlich!“ war in doppelter Hinsicht mein erster Gedanke, als der Berufsverband Mental Health & Deafness e.V. (MhDeaf e.V.[1]Der vollständige Verbandsname lautet: Mental Health & Deafness – Bundesverband der psychologisch und psychotherapeutisch arbeitenden und forschenden Fachkräfte im Bereich tauber und hörbehinderter Menschen e.V. (https://mhdeaf.de/).) für den 01. und 02. September 2022 eine Konferenz zum Thema „Taube [Weiterlesen]

Gebärdensprachdolmetschen – die letzten und die nächsten 25 Jahre

Normalerweise finden Veranstaltungen des Studiengangs Gebärdensprachdolmetschen (GSD) immer in Haus 1 der Hochschule statt. Selbst wenn alle Studierenden und Dozent*innen unseres Studiengangs anwesend sind, passen wir zusammen in einen der dortigen Seminarräume. Am 28. Oktober 2022 versammeln wir uns jedoch im Audimax. Diesen Hörsaal nutzen wir in unserem Studienalltag höchstens für externe Zusatzmodule, nie aber [Weiterlesen]

Rezensionen