Nachruf

In Memoriam Dr. Hans-Uwe Feige

(12.03.1952–12.02.2021)

Näher kennengelernt habe ich Hans-Uwe Feige in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre: Von 1996 bis 1998 arbeitete er im Rahmen eines Forschungsprojekts unter der Leitung von Prof. Dr. Renate Fischer bei uns am Institut für Deutsche Gebärdensprache in Hamburg und 1998 erschien in DAS ZEICHEN Nr. 44 der erste Teil eines zweiteiligen Beitrags zu den [Weiterlesen]

ISSN (Online) 2751-157X
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Special

Na dann … sieh zu …

Ein offener Brief an Univ.-Prof. Dr. habil. Thomas Kaul anlässlich seiner Pensionierung

Lieber Thomas, na dann … sieh zu … – so hast Du manches Gespräch beendet. Na dann … sieh zu … haben wir als vertrauensvolles Entlassen und als Aufforderung verstanden, mit den Handlungsmöglichkeiten schwanger zu gehen, nachdem Du uns mit Deinen Erfahrungen und Lebensweisheiten bereichert hast. In diesen Gesprächen hast Du unterschiedliche Perspektiven und Rollen [Weiterlesen]

Geschichte

Gehörlosengeschichte im deutschsprachigen Raum

Ziele, Mitglieder und erste Erkenntnisse aus dem DFG-Netzwerk Gehörlosengeschichte in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Im deutschsprachigen Raum ist Deaf History noch immer nicht als eigenständige Disziplin etabliert. Zu historischen Themen Forschende arbeiten oft aus verschiedenen Perspektiven ohne reguläre Möglichkeit zum Austausch. Darüber hinaus sind taube Wissenschaftler:innen in ihrer Teilhabemöglichkeit am Austausch durch mangelndes Verständnis der „hörenden Mehrheit“ für sprachliche Barrierefreiheit – und daraus resultierend fehlende Finanzierung von Dolmetscher:innen – [Weiterlesen]

Schauplätze

GSD+ goes online!

Beim bundesweiten Studierendentreffen GSD+ kommen Studierende aus Fächern rund um Gebärdensprachdolmetschen, Deaf Studies, Gebärdensprachlinguistik und verwandten Studiengängen aus ganz Deutschland zusammen, um sich fachlich wie persönlich auszutauschen und in kurzen Workshops ihre Kenntnisse in verschiedenen Themenbereichen zu vertiefen. Im Sommer 2020 hätte das GSD+-Treffen in Köln stattfinden sollen, aber Corona machte uns einen Strich durch [Weiterlesen]

Deaf Studies / Disability Studies

„Inklusion zu erforschen, ohne diese in der Forschungsarbeit selbst umzusetzen, ist zumindest aus ethischer Sicht fragwürdig“

Das Interview ist in einer Kurzfassung ursprünglich erschienen unter: https://www.sozial.de/wissenschaft-entzieht-sich-ihrer-verantwortung.html (10.07.2021). Die Veröffentlichung der Langfassung auf der ZEICHEN-Website erfolgt mit freundlicher Genehmigung von Lela Finkbeiner und von Sozial.de – Das Nachrichtenportal. Interview mit Lela Finkbeiner[1]Das Interview führte Sebastian Hempel. Frau Finkbeiner, Sie haben gemeinsam mit dem Inklusionsaktivisten Raul Krauthausen einen Text verfasst, in dem Sie [Weiterlesen]

Das Recht auf (Nicht-)Hören

Interviews mit Magdalena Stenzel, Enno Park und Julia Probst, geführt von Beate Ochsner und Robert Stock

Die folgenden Interviews mit Magdalena Stenzel, Enno Park und Julia Probst bilden einen Teil der Forschungen der DFG-Forschungsgruppe „Mediale Teilhabe. Partizipation zwischen Anspruch und Inanspruchnahme“. Gemeinsam mit den Interviewten und deren unterschiedlichen Perspektiven erkunden Beate Ochsner und Robert Stock am Beispiel des Cochlea-Implantats und seiner Gebrauchsweisen die Problematik des Anspruchs auf Teilhabe, der stets die [Weiterlesen]

Erziehung & Bildung

Zur Work-Life-Balance von gehörlosen und schwerhörigen Lehrkräften

Ergebnisse einer Fragebogenstudie

Der Beitrag befasst sich mit der Work-Life-Balance (WLB) von gehörlosen und schwerhörigen Lehrkräften. Es werden hierzu die Ergebnisse einer Online-Umfrage mit 22 Lehrkräften vorgestellt, die im Förderschwerpunkt Hören arbeiten. Ergänzend dazu werden erlebte berufliche Belastungen sowie persönlichkeitsstärkende und gesundheitspsychologische Aspekte der befragten Lehrkräfte näher betrachtet. Die Aussagen der gehörlosen und schwerhörigen Lehrkräfte werden verglichen mit [Weiterlesen]

Chancen und Herausforderungen für die Sprachverständnisdiagnostik: Übersetzungen von Testverfahren aus der Lautsprache in DGS

Im Rahmen einer Masterarbeit[1]Die Masterarbeit wurde im Fachbereich Sonderpädagogik der Universität Oldenburg eingereicht (Klein 2021). Mein herzlicher Dank geht an Andreas Erdmann und Prof. Dr. Annett Thiele für die Betreuung dieser Arbeit. wurde ein digitales Sprachverständnistool aus der Lautsprache in eine gebärdensprachliche Parallelversion überführt. Nach einer Pilotbefragung von native und early learners der DGS wurde das [Weiterlesen]

Linguistik

International Sign (IS) und English as a lingua franca (ELF): Konzeptuelle Herausforderungen jenseits der Sprachmodalität

International Sign (IS) wird verwendet, wenn Personen unterschiedlicher Gebärdensprachhintergründe zusammentreffen. Doch anders als es der Name vielleicht vermuten lässt, besteht IS nicht aus konventionalisierten und kodifizierten Sprachformen – obgleich es bei wiederkehrenden Treffen in etwas konventionalisierterer Form auftreten kann. Vielmehr entsteht IS in der Kommunikationssituation, in der es aus den vorhandenen Sprachressourcen der Interaktant:innen sowie [Weiterlesen]

Die Selektion darstellender Handformen

Eine Fallstudie zu sechs muttersprachlich gebärdenden Kindern

Sechs taube, muttersprachlich gebärdende Kinder zwischen 3;9 und 13;0 Jahren wurden von einer tauben Versuchsleiterin auf ihre Produktionen von darstellenden Handformen in Österreichischer Gebärdensprache (ÖGS) getestet. Die Ergebnisse[1]Der vorliegende Artikel basiert auf Daten und Erkenntnissen aus meiner bisher unveröffentlichten Masterarbeit „The Acquisition of Depicting Handshapes in Austrian Sign Language (ÖGS): A Case Study of Six [Weiterlesen]

Dolmetschen

Autonomie, Macht und Abhängigkeitsbeziehungen zwischen tauben Kund:innen und Gebärdensprachdolmetscher:innen

Taube Kund:innen und Gebärdensprachdolmetscher:innen stehen in einer interdependenten Beziehung, wobei Dolmetschenden mehr Steuerungsmöglichkeiten zukommen. Sprachliche und parasprachliche Machtmittel sowie der Einfluss auf die Beziehungsgestaltung der Gesprächsparteien bergen das Risiko, Abhängigkeiten im beruflichen Handeln zu reproduzieren. Durch den Ursprung des Gebärdensprachdolmetschens im familiären Care-Bereich haftet dem Dolmetschen durch internalisierte Rollenbilder und die Verankerung von Rechtsansprüchen tauber [Weiterlesen]

Herausforderungen von Gebärdensprachdolmetscher:innen in Settings mit schwerstkranken und sterbenden tauben Menschen

Es ist wenig bis gar nichts bekannt über die Herausforderungen, denen Gebärdensprachdolmetscher:innen begegnen, wenn sie in palliativen Kontexten übersetzen und mit den Themen „Sterben“ und „Tod“ professionell und persönlich konfrontiert werden. Dieser Artikel basiert auf einer ersten Erhebung[1]Der nachfolgende Artikel basiert auf meiner Masterthesis, die 2018 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. eingereicht wurde (vgl. [Weiterlesen]

Rezensionen

Annette Leonhardt: Grundwissen Hörgeschädigtenpädagogik

Der Beitrag ist ursprünglich erschienen unter: Rezension vom 29.06.2020 zu: Annette Leonhardt: Grundwissen Hörgeschädigtenpädagogik. Mit 100 Übungsaufgaben und zahlreichen Abbildungen und Tabellen. [1]UTB (Stuttgart) 2019. 4. vollständig überarbeitete Auflage. ISBN 978-3-8252-5062-1. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/25717.php, Datum des Zugriffs 29.06.2021. Die Veröffentlichung auf der ZEICHEN-Website erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Autors und von socialnet. Das Netz [Weiterlesen]

„beHindert & verRückt. Worte_Gebärden_Bilder finden“

Der erste Eindruck vom Buchdeckel ist verwirrend: bunter Hochglanz, verschiedene Bildelemente und -stile. Schriften laufen darüber hinweg, entweder quer oder nicht auf einer Zeile. Einzig der Titel „BeHindert & verRückt“ bietet im ersten Augenblick Halt. Aber auch da stolpert frau über die „verrückte“ und „behindernde“ Schreibweise. Ein passendes Intro für eine Text- und Bildersammlung verschiedener [Weiterlesen]